Quick Commerce, also die Auslieferung von Online-Bestellungen innerhalb einer Stunde, wird von diversen Start-Ups aber auch immer häufiger von etablierten Handelsunternehmen angeboten. Zur Umsetzung dieser anspuchsvollen Logistik-Konzepte werden Micro-Hubs als Schnittstelle zur letzten Meile benötigt. Micro-Hubs sind mobile oder stationäre Sammelpunkte für Pakete in Innenstadtlagen oder Wohngebieten, in denen Produkte kurz zwischengelagert und dann auf emissionsarme Fahrzeuge umgeladen werden. Andere Bezeichnungen hierfür sind Micro-Depots oder Urban Fullfilment Center.
Eine deutliche Fraktion der Befragten glaubt an Quick Commerce, also die Lieferung innerhalb einer Stunde an die Haustür. Wie wirtschaftlich das sein kann, hängt letztlich vom Durchsatz des Micro-Hubs ab.
Für fast zwei Drittel der Händler ist das Konzept besonders für Lebensmittel geeignet, so ein Ergebnis der von Interroll beauftragten EHI-Erhebung „Quick Commerce: Micro-Hubs als Game Changer bei der letzten Meile?“. Micro-Hubs können das große Sendungsaufkommen beim Online-Handel bündeln, sodass durch ein intelligentes Tourenmanagement Transportkosten eingespart und Verkehrswege weniger frequentiert werden.
Das EHI hat im Auftrag von Interroll zwischen Januar und Februar 2022 eine Online-Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 74 Unternehmen teilgenommen haben. Bei der Auswertung der Ergebnisse wurde nach Handel und sonstigen Branchen differenziert.
52 Prozent der Händler haben Quick-Commerce-Konzepte bislang nicht vorgesehen. 17 Prozent befinden sich zurzeit in einer Testphase, 14 Prozent sind in der Planung. Als wichtigste Herausforderungen des Quick Commerce definieren die Händler die kundennahe Warenverfügbarkeit (93 Prozent), die Wirtschaftlichkeit der Kundenbelieferungen (79 Prozent) und die Verfügbarkeit des Auslieferungspersonals (45 Prozent).
Im Hinblick auf die Frage der Automatisierung von Micro-Hubs zeigen sich die Händler optimistisch – solange der Warendurchsatz stimmt. Für 73 Prozent sind automatische Micro-Hubs sinnvoll, wenn ein bestimmter Warendurchsatz erreicht wird. Zehn Prozent halten Micro-Hubs grundsätzlich für zu klein für eine Automatisierung.