Die EHI-Studie ermittelt für 2019 durchschnittliche Inventurdifferenzen – bewertet zu Einkaufspreisen in Relation zum Nettoumsatz – in Höhe von 0,61 Prozent im deutschen Einzelhandel. Insgesamt investiert der Handel jährlich 1,45 Milliarden Euro in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen.
Zu Verkaufspreisen gerechnet, geht dem Einzelhandel in branchengewichteter Hochrechnung durchschnittlich knapp 1 Prozent seines Umsatzes verloren. Im gesamten deutschen Einzelhandel summieren sich die – zu Verkaufspreisen bewerteten – Inventurdifferenzen auf 4,4 Milliarden Euro. Damit sind die Inventurdifferenzen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Nach Einschätzung der Handelsexperten entsteht durch Kundendiebstähle ein Schaden in Höhe von 2,44 Milliarden Euro, durch eigene Mitarbeiter von 950 Millionen Euro und durch Lieferanten und Servicekräfte von rund 360 Millionen. Statistisch gesehen bedient sich jeder Bundesbürger jährlich an Waren im Wert von knapp 30 Euro im Einzelhandel, ohne zu bezahlen. Im Branchenvergleich stellen Baumärkte und Drogeriemärkte überdurchschnittliche Bestandsdifferenzen bei der Jahresinventur fest.
Hingegen sind die polizeilich erfassten Ladendiebstähle 2019 um 3,9 Prozent auf 325.786 Fälle zurückgegangen. Der Handel rechnet aber weiter mit einer eher zunehmenden Kriminalität.
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 81 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 22.849 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 102,1 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.