Die aktuellen Daten der EHI-Studie analysieren 3,8 Milliarden Euro Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel und 1,2 Milliarden Euro Investitionen des Handels in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen.
Im gesamten deutschen Einzelhandel summieren sich die Inventurdifferenzen nach wie vor auf 3,8 Milliarden Euro. Nach Einschätzung der Handelsexperten entfällt im Durchschnitt aller Branchen die Hälfte der gesamten Verluste auf Kundendiebstähle, während man wertmäßig den eigenen Mitarbeitern 21 Prozent anlastet. In absoluten Zahlen ergeben sich daraus etwa 1,9 Milliarden Euro Schaden durch Kundendiebstähle und 800 Millionen Euro durch eigene Mitarbeiter. Statistisch betrachtet stiehlt jeder deutsche Haushalt jährlich Waren im Wert von rund 50 Euro im Einzelhandel. Bildlich bedeutet dies, dass rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert.
Zu Verkaufspreisen gerechnet, geht dem Einzelhandel in branchengewichteter Hochrechnung durchschnittlich 0,99 Prozent seines Umsatzes verloren. Gegenüber 2011 haben sich die Verlustraten 2012 insgesamt kaum verändert. Im Branchenvergleich stellen Baumärkte, Drogeriemärkte sowie Teile des Bekleidungshandels überdurchschnittliche Bestandsdifferenzen bei der Jahresinventur fest.
Die polizeilich erfassten Ladendiebstähle haben 2012 abermals mit 361.759 angezeigten Fällen um 6,1 Prozent abgenommen und erwecken damit den Eindruck, dass Kundendiebstähle stetig zurückgehen. Die Einschätzungen des Handels zur aktuellen Kriminalitätslage stehen allerdings im Widerspruch dazu, der Handel rechnet mit einer eher zunehmenden Kriminalität.
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 86 Unternehmen mit über 17.000 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von gut 68 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
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