Preisträgerinnen und Preisträger Wissenschaftspreis 2025
Bestes Startup:
Experial (Uni Wuppertal) – Menschliche Teilnehmer in der Marktforschung vollständig digitalisiert
Die Digital Customer Twins von Experial sind hochentwickelte, KI-basierte digitale Abbilder realer Zielgruppen, die menschliche Teilnehmer simulieren und präzise Antworten für strategische Marketing- oder Einkaufsentscheidungen von Handelsunternehmen liefern. Die digitalen Zwillinge basieren auf umfangreichen Datensätzen und den neuesten Entwicklungen im Bereich des maschinellen Lernens und der natürlichen Sprachverarbeitung. Im Gegensatz zu menschlichen Teilnehmern haben sie keine Motivationsprobleme, wie sie bei realen Stichproben häufig auftreten. Zudem werden sie ständig mit aktuellen Daten und Trends versorgt, was sie für dynamische Branchen wie den Handel besonders wertvoll macht. Mit dieser Technologie gewinnen Unternehmen bis zu 100-mal schneller und kostengünstiger Erkenntnisse als mit herkömmlichen, auf menschlichen Teilnehmern basierenden Methoden.
Beste Dissertation:
Dr. Claudia Waldhans (Uni Bonn) – Intelligente Verpackungssysteme entlang der Lieferkette
Die Arbeit von Claudia Waldhans untersucht den Einsatz von intelligenten Verpackungssystemen zur produktbegleitenden Temperatur- und Haltbarkeitskontrolle entlang ausgewählter Lieferketten von Frischeprodukten. Im Rahmen der Arbeit wurde eine neue Methode mit einer App und einer serverbasierten Datenbank zur Messung und Interpretation des Entfärbungsprozesses von intelligenten Verpackungssystemen entwickelt. Die App ist in der Lage, auch unter Praxisbedingungen eine detaillierte Farbauslesung zu ermöglichen. In Pilotstudien wurde die Anwendung des App-basierten Auslesesystems sowohl für die Temperaturüberwachung als auch für die Haltbarkeitsvorhersage von rohen Fleischprodukten und Fertigsalaten validiert. Sowohl im Labor als auch in einer Praxisstudie konnte gezeigt werden, dass mithilfe der App die Resthaltbarkeit der untersuchten Produkte unter verschiedenen simulierten Temperaturbedingungen vorhergesagt werden kann. Die Ergebnisse dienen als Beleg für App-basierte Anwendungen intelligenter Verpackungssysteme und bieten große Potenziale für den Handel.
Beste Masterarbeit:
Daniel Schoess (ETH Zürich) – Cross-Effekte bei Produkten im stationären Handel
Kaufentscheidungen von Kundinnen und Kunden basieren häufig nicht nur auf einzelnen Produkten, sondern auch auf den Beziehungen zwischen diesen Produkten, den sogenannten Cross-Effekten. Die Arbeit von Daniel Schoess stellt ein multimodales Deep-Learning-Modell vor, das diese Beziehungen abbildet und zur Verbesserung von Nachfrageprognosen oder Sortimentsentscheidungen im stationären Einzelhandel eingesetzt werden kann. Das Modell ermöglicht die präzise Bestimmung von Cross-Effekten zwischen verschiedenen Produkten mittels multimodaler KI. Dabei wird eine Vielzahl von Produktmerkmalen wie Text- und Bilddaten verwendet. Da das Modell keine nutzerspezifischen Daten benötigt, ist es besonders für den stationären Handel geeignet. Rund 45 Prozent der gemeinsam gekauften Produktpaare im Testdatensatz liegen im Embedding-Raum nahe beieinander und sind sich sehr ähnlich.
Der Wissenschaftspreis wird unterstützt von unseren Partnern Arvato Systems, EPAM, Devoteam, Ferrero und KPMG.
Pressekontakt:
Philipp Lanzerath, EHI Retail Institute, Projektleiter Public Relations, Tel.: 02 21/5 79 93-697, lanzerath@ehi.org
Herausgeber:
EHI Stiftung, Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi-stiftung.org, Tel: +49 (0)2 21/5 79 93-0
GS1 Germany GmbH, Maarweg 133, 50933 Köln, www.gs1.de, Tel: +49 (0) 2 21/9 47 14-0
Über die EHI Stiftung:
Die EHI Stiftung fördert den Austausch zwischen der Wissenschaft und dem Handel, motiviert Hochschulen, über Handelsthemen zu forschen und trägt dazu dabei, den Handel als attraktiven Arbeitgeber bekannter zu machen. Sie wurde 2013 vom EHI Retail Institute e.V. gegründet. Vorstandsmitglieder der EHI Stiftung sind Kurt Jox, Graciela Bruch, Michael Gerling und Marlene Lohmann. Wichtigstes Projekt der Stiftung ist der Wissenschaftspreis, der jährlich gemeinsam mit GS1 Germany vergeben wird.
Über GS1 Germany:
Es begann mit einem einfachen Beep. 1974 wurde in einem Supermarkt zum ersten Mal ein Barcode gescannt. Dies war der Beginn des automatisierten Kassierens – und der Anfang der Erfolgsgeschichte von GS1. Der maschinenlesbare GS1 Barcode mit der enthaltenen GTIN ist mittlerweile der universelle Standard im globalen Warenaustausch und wird sechs Milliarden Mal täglich auf Produkten gescannt. Die Standards von GS1 sind die globale Sprache für effiziente und sichere Geschäftsprozesse, die über Unternehmensgrenzen und Kontinente hinweg Gültigkeit hat. Als Teil eines weltweiten Netzwerks entwickeln wir mit unseren Kunden und Partnern gemeinsam marktgerechte und zukunftsorientierte Lösungen, die auf ihren Unternehmenserfolg unmittelbar einzahlen. Zwei Millionen Unternehmen aus über 20 Branchen weltweit nutzen heute diese Sprache, um Produkte, Standorte und Assets eindeutig zu identifizieren, um relevante Daten zu erfassen und um diese mit Geschäftspartnern in den Wertschöpfungsnetzwerken zu teilen. GS1 – The Global Language of Business.