Nachhaltigere Verpackungen

EHI-Studie zu Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce

Philipp Lanzerath

Philipp Lanzerath

Projektleiter Public Relations

Tel: +49 221 57993-697

lanzerath@ehi.org

Nachhaltigkeit gewinnt auch im Versand- und Retourenmanagement immer mehr an Relevanz. So sehen Onlinehändler die größten Optimierungsmöglichkeiten bei nachhaltigeren Versandverpackungen. In der EHI-Studie „Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2021“ geben mit 24 Prozent die meisten Befragten an, dass die Nachhaltigkeit der Verpackungen die dringendste Optimierungsmaßnahme darstellt. „Dennoch spielen für Onlinehändler ökologische Kriterien wie Nachhaltigkeit generell oder die Wiederverwendbarkeit von Retouren noch nicht die Rolle, die man vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen erwarten könnte“, erklärt Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik und Autor der Studie.

Optimierungsmaßnahmen Verpackungssysteme

Verpackungsgröße und -material muss stimmen

Neben dem generellen Fokus auf Nachhaltigkeit legen die Befragten bei Verpackungen Wert auf ein optimales Größenverhältnis (20 Prozent), einen optimalen Materialeinsatz (17 Prozent) sowie der Vermeidung von Füllmaterial (15 Prozent). Die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen bzw. der Einsatz von Mehrwegverpackungen erachten nur zehn Prozent der Onlinehändler als aktuelle Optimierungsmaßnahme.

Aufpreis für schnelle Lieferungen

Für besonders schnelle, von den Standardzeiten abweichende Lieferzeiten nehmen die Händler teilweise einen Aufpreis. Vorwiegend verlangen sie diesen ab einer schnellstmöglichen Belieferung innerhalb von 24 Stunden oder kürzer (kumulierter Anteil von 25 Prozent). Von den acht Prozent der Unternehmen, die eine Lieferung am selben Tag der Bestellung ermöglichen, fordern sechs Prozent einen Aufpreis. Je länger die Lieferzeit, desto seltener wird ein Aufpreis verlangt. Häufig bieten die Händler unterschiedliche Optionen an: einen schnelleren Versand, für den Versandkosten berechnet werden sowie einen langsameren Standardversand mit Gratisauslieferung.

Liefergeschwindigkeit

Retournierte Artikel bleiben häufig A-Ware

Gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) ist in der Lage, mindestens zwei Drittel der retournierten Artikel wieder als A-Ware zu verkaufen. Besonders hoch ist der Anteil bei Händlern aus den mengenmäßig stark von Retouren geprägten Bereichen Fashion und Accessoires sowie Sport und Freizeit. Wenn ein gewisser Anteil der Retouren nicht als A-Ware wieder verkauft werden kann, hat dies unterschiedliche Gründe. Für fast zwei Drittel der befragten Onlinehändler (62 Prozent) besteht die Ursache darin, dass die jeweiligen Artikel in der Qualität so sehr beeinträchtigt sind, dass die Aufbereitung nicht möglich oder zu aufwändig ist. Alle weiteren Gründe wie Gebrauchsspuren (24 Prozent), begrenzte Haltbarkeiten oder Hygieneanforderungen (je 18 Prozent) fallen deutlich ab.

Datenbasis:
72 namhafte Onlinehändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zu deren Anforderungen und Trends im Versand- und Retourenmanagement befragt, von denen der größte Anteil seinen Hauptsitz in Deutschland hat. In einem Fall befindet sich der Hauptsitz in den USA. Die Erhebung wurde als Onlinebefragung zwischen Mai und Juli 2021 durchgeführt. Eine Betrachtung der Vertriebskanäle zeigt, dass nahezu alle teilnehmenden Händler (99 Prozent) einen eigenen Onlineshop betreiben, knapp die Hälfte (46 Prozent) vertreibt Produkte über einen Onlinemarktplatz und 23 Prozent über den klassischen Versandhandel.

Die Studie ist für Mitglieder kostenlos.


Kontakt:
Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik, Tel.: 0221/57993-49, kempcke@ehi.org
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-42, holtmann@ehi.org

Herausgeber:
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org, 0221-57993-0

Über das EHI:
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China-in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.

Philipp Lanzerath

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