Die EHI-Studie ermittelt für 2020 durchschnittliche Inventurdifferenzen – bewertet zu Einkaufspreisen in Relation zum Nettoumsatz – in Höhe von 0,6 Prozent im deutschen Einzelhandel. Insgesamt investiert der Handel jährlich 1,3 Milliarden Euro in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen.
Zu Verkaufspreisen gerechnet, geht dem Einzelhandel in branchengewichteter Hochrechnung durchschnittlich knapp 1 Prozent seines Umsatzes verloren. Im gesamten deutschen Einzelhandel summieren sich die – zu Verkaufspreisen bewerteten – Inventurdifferenzen auf 4,2 Milliarden Euro. Damit sind die Inventurdifferenzen im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Prozent gesunken, während gleichzeitig der darin enthaltene Diebstahl sogar um etwa 10 Prozent geringer ausgefallen ist. Nach Einschätzung der Handelsfachleute wird der Kundschaft ein Schaden in Höhe von 2,16 Milliarden Euro zugemessen, eigene Angestellte verursachen etwa 885 Millionen Euro und Servicekräfte sowie Beschäftigte von Lieferanten rund 315 Millionen. Pandemiebedingt gab es deutliche Entwicklungsunterschiede in den einzelnen Branchen.
Die polizeilich erfassten Ladendiebstähle sind 2020 um 6,7 Prozent auf 304.005 Fälle zurückgegangen. Der Handel rechnet aber eher mit einer zunehmenden Kriminalität.
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 73 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 19.508 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 93,1 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.