Flughäfen und besonders Bahnhöfe sind viel frequentierte Einrichtungen und beliebte Standorte der Begegnung und des Handels. In der EHI-Studie „Travel Retail 2024/2025“ untersucht das EHI die größten bzw. relevantesten Flughäfen (15) und Bahnhöfe (31) Deutschlands hinsichtlich des Besucheraufkommens und des Mietermixes von Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen.
„Bahnhöfe mit einem geringeren Anteil an Fernverkehr haben eine höhere Passantenfrequenz an den klassischen Arbeitstagen Montag bis Freitag und die Stoßzeiten am Morgen und Nachmittag sind deutlich ausgeprägter als an Bahnhöfen mit viel Fernverkehr“, erklärt Studienautor Björn Stelzenmüller.
Wartezeit nutzen
Monatlich können fast 4,5 Mio. Passagiere am Berliner Hauptbahnhof und 1,4 Mio. Passagiere am Bahnhof in Hamburg Altona ihre Wartezeit zum Einkaufen, für Dienstleistungen oder kulinarisch nutzen. Das größte Angebot finden sie mit 118 Mietern am Leipziger Bahnhof, gefolgt vom Hauptbahnhof in Berlin mit 68 und 58 in Köln. In der Domstadt bleiben rund 59 Prozent der Besucher:innen nicht länger als 15 Minuten; ähnlich sieht es an den Bahnhöfen in Hamburg oder Frankfurt (Main) aus. Mindestens 30 Minuten verbringen knapp 30 Prozent der Besucher und Besucher:innen am Münchner und Berliner Hauptbahnhof. In Köln sind nur 22 Prozent für mindestens eine halbe Stunde am Bahnhof.
Fernverkehr und Frequenz
Die Besucherverteilung ist i.a.R. abhängig vom Anteil des Fernverkehrs des jeweiligen Bahnhofs. Bahnhöfe mit vereinzelten Fernzügen werden überwiegend von Berufspendlern an den Tagen Montag bis Freitag frequentiert. Dadurch sind die Peak-Zeiten dort unter der Woche deutlich ausgeprägter als an den Bahnhöfen mit einem hohen Fernverkehrsanteil. Diese werden besonders am Wochenende zusätzlich von Tourist:innen frequentiert, was zu einer insgesamt ausgeglicheneren Besucherverteilung führt. Durchschnittlich ist der Freitag der höchst frequentierte Wochentag.
Einkaufen am Flughafen
Das Passagieraufkommen der 15 untersuchten Flughäfen liegt im Jahr 2023 im Mittel 22 Prozent über dem aus dem Vorjahr und erreicht fast 60 Millionen in Frankfurt und rund 1,6 Millionen in Hahn. Die Anzahl der Mieter ist mit 13 zusätzlichen nur leicht auf insgesamt 1.061 gestiegen. Auch der Branchenmix bleibt weitgehend unverändert: Einzelhandel 37 Prozent, Gastronomie 28 Prozent und Dienstleistungen 35 Prozent. Die meisten Mieter zählen weiterhin mit großem Abstand die Flughäfen in Frankfurt (Main) mit 252 und München mit 199.
Der Währungsspezialist Travelex führt das Mieterranking mit 22 Geschäften an – dicht gefolgt von Travel Value & Duty Free mit 21 Outlets. Relay betreibt 18 Filialen. Mit Avis, Europcar und Sixt sind in diesem Jahr drei Autovermietungen mit jeweils 14 Niederlassungen in den Top-10 vertreten. Aus dem Bereich der Gastronomie verpassen Kamps und Starbucks mit jeweils elf Filialen die Top-10.
Die Studie ist zum Download verfügbar und für EHI-Mitglieder kostenfrei.
Methodik:
In der diesjährigen Studie, unterstützt durch unseren Partner PlaceSense, werden 15 Flughäfen und 31 Bahnhöfe hinsichtlich ihrer Mieterstruktur und Passantenfrequenz untersucht.
Kontakt:
Björn Stelzenmüller, Projektmanager Forschungsbereich Immobilien + Expansion, Tel: +49 (0)2 21/57993-292, stelzenmueller@ehi.org.
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: +49 (0)2 21/57993-42, holtmann@ehi.org
Herausgeber:
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org
Über das EHI:
Das EHI ist ein Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitenden und einem internationalen Netzwerk von 850 Mitgliedsunternehmen des Handels, der Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie der Dienstleisterbranche. Das EHI ist auch Gesellschafter der GS1 Germany sowie der FoodPlus und Partner der Messe Düsseldorf bei bedeutenden Handelsmessen wie der EuroShop. Präsident des EHI ist Markant-Chef Markus Tkotz und Geschäftsführer ist Michael Gerling.