Personalkosten bilden mit großem Abstand vor den Raumkosten und den durch die Ukraine-Krieg im Fokus stehenden Energiekosten den größten Kostenblock im Handel. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften, aber auch der Anhebung des Mindestlohns auf 12 EUR im Herbst 2022 steigen die Personalkosten weiter.
Der Arbeitskräftemangel ist akut. Verbesserte Organisationsformen, Technologie- und Robotereinsatz gelten als Teil der Lösung. Doch wo ansetzen?
In dieser Studie wird untersucht, in welchen Abteilungen, aber auch vor allem bei welchen Prozessen und Aktivitäten, Kosten entstehen und welches die Treiber sind.
Insbesondere gelingt es, den großen Block der warenlogistischen Prozesse in Wareneingang, Warenhandling und Disposition zu untergliedern und jeweils Arbeitszeiten zuzuordnen.
Dies wird für die Warenbereiche Obst & Gemüse, Pluskühlung, Süßwaren, Drogerie und AfG/Bier im Detail ausgewiesen.
Die Unterschiede in den Produktivitäten, gemessen in Umsatz pro Arbeitsstunde, sind bei den untersuchten Betrieben erheblich. Dies ist ein deutliches Indiz für Optimierungsmöglichkeiten.
Es wird deutlich, dass gerade die Anlieferung mit vorsortierten Paletten und jegliche Formen von Arbeitsunterstützung am Regal erhebliche Potenziale bieten.
Diese Studie ist ein erster Schritt in eine verbesserte Transparenz über die Arbeitsprozesse im Lebensmitteleinzelhandel. Eine Fortsetzung mit einer Analyse weiterer Sortimentsbereiche und weiterer Detailierung der Arbeitsprozesse ist bereits in Vorbereitung.
Die Studie wurde mit der Unterstützung der Firma POS TUNING und des MLF (Mittelständische Lebensmittel Filialbetriebe e.V.) im Sommer 2022 durchgeführt.